Gaby Hauptmann - Nur ein guter Mann ist ein toter Mann  

Sonntag, 29. November 2009


Ich habe neulich mal wieder blind bei Ebay zugeschlagen.
Ein wenig gestöbert und Bücher gekauft, die auf meiner Wunschliste standen.
Wenn ich dann was ersteigert habe schaue ich immer, was die Verkäufer noch so anbieten, um direkt Porto zu sparen.
Und dabei habe ich irgendwann auf diese Weise folgendes Buch erstanden:

*~*Gaby Hauptmann – Nur ein toter Mann ist ein guter Mann*~*

Von Gaby Hauptmann habe ich bisher noch gar nichts gelesen und hatte somit keine Vorstellungen.
Der Kurztext hat sich recht interessant angehört und die wenigen Seiten sollten mich nicht lange aufhalten.
Hatte das Buch dann auch in 2 Tagen durch, wäre aber auch locker an einem Couch-Nachmittag möglich gewesen.

*~*~*Der Preis und Umfang*~*~*
Gekostet hat das Buch mit seinen 300 Seiten mal 14,90DM.
Ja, DM :-)
So alt ist meine Ausgabe hier schon.
Man bekommt das Buch heute bei Amazon auch nur gebraucht.
ISBN: 3-492-22246-3
Das Buch ist in 43 Kapitel aufgeteilt, die alle einzeln benannt sind und auch in sich abgeschlossen sind.
Die Länge ist recht angenehm zu lesen.

*~*~*Die Autorin*~*~*
Gaby Hauptmann, geboren 1957 in Trossingen, lebt als freie Journalistin, Filmemacherin und Autorin in Allensbach am Bodensee.
Ihr erster Roman, „Suche impotenten Mann fürs Leben“ wurde über Nacht zum Bestseller.
(Infos aus dem Buch selber)

*~*~*Kurzinhalt Buchrücken*~*~*
„Endlich frei, endlich allein: Ursula Winkler ist soeben glückliche Witwe geworden.
Mit Power, List und Tücke hebelt sie von nun an Mann um Mann aus angestammten Positionen – und so manchen aus dem Leben.
Denn seltsame Unglücksfälle pflastern den Weg ihrer neuen Freiheit.
Ein verrückter, komischer und hinterhältiger Roman: Der Mann ist tot! Es lebe der Mann!“
*~*~*Inhalt*~*~*
Ursulas Mann Walter ist spontan verstorben.
Er war Besitzer einer Fabrik für Verpackungen aus Folien, die er vor vielen Jahren gegründet und sehr erfolgreich geführt hat.
Er hinterlässt ein mehr oder weniger luxuriöses Leben, eine gute Firma, einen tollen Freund und seine trauernde Witwe Ursula.
Falsch!
Ursula trauert gar nicht um ihren Walter.
Im Gegenteil.
Sie ist nahezu erleichtert, als Walter früher als erwartet stirbt.
Sofort nach der Beerdigung beginnt sie ihr Leben nach ihren Wünschen zu gestalten und sich von der Last Walter zu befreien.
Sie schmeißt alte Möbel raus, gestaltet ihr Wohnzimmer komplett neu nach ihren Vorstellungen.
Sie übernimmt die Führung der Firma und boxt sich durchs Leben.
Doch Walter lässt Ursula nicht in Ruhe.
Sie spricht immer wieder mit ihm und sieht ihn nahezu.
Und Ursula fällt auf, dass sie in diversen Lebensbereichen wie Walter reagiert, fühlt und handelt.
Doch sie will ihn los werden.

Sie bestellt einen Musikprofessor um den alten Flügel von Walter schätzen zu lassen.
Der Mann reizt und nervt sie zugleich.
Und bei einem Kurztrip in ihre Jagdhütte greift Ursula spontan zur Waffe und erschießt ihren Begleiter.
Doch das lässt sie kalt und sie führt ihr Leben fort, ohne andere zu informieren.
Und ohne Gewissensbisse.
Überhaupt ist ihr Gewissen Männern gegenüber nahezu nicht mehr vorhanden und sie schreitet listig in ihren neuen Alltag.
Ein alter Walter ist gestorben, eine neue Ursula ist geboren.

Wird jemand von der Leiche erfahren?
Wir Ursula wieder einen Mann kennenlernen?
Kann sie sich von Walter lösen?

Les selbst …

*~*~*Leseprobe*~*~*
„Er kommt auf sie zu, hat eines der Gewehre von der Wand genommen.
„Das ist ein Elefantentöter, nicht?
Ich habe ein so scheußliches Tötungsinstrument noch nie in der Hand gehabt!“
„Dann geben Sie es her!“
Ein jämmerliches Etwas, dieser Uwe Schwarzenberg.
Von wegen Tierchen, die durch die lichte Natur hüpfen.
Walter hätte ihr die Weltordnung erklärt, hätte ihr gesagt, dass es in der Natur eben so ist.
Einer gewinnt, einer verliert.
Der Sieger war er, Walter, mit dem Gewehr in der Hand.
Dieser Mensch dort war lebensuntüchtig, ohne festen Willen, ohne eigene Meinung.
Gegen Walter null und nichts, überhaupt nicht existent!
Ihre Augenbraue zuckt.
„Geben Sie es her, bevor Sie sich damit noch verletzen!“
„Sagen Sie bloß, Sie können damit umgehen!“
Er reicht ihr die Waffe.
„Natürlich!“
Sie legt auf ihn an und drückt ab.
Der Rückschlag wirft sie vom Stuhl.
Dort bleibt sie zunächst liegen, dann richtet sie sich auf, um zu sehen, was passiert ist.
Die Reste von Uwe Schwarzenberg sind unappetitlich über die Sessel und die Couch verteilt.
Ursula schaut sich um.
Ansonsten hängt noch alles an seinem Platz.
Kein einziger Hirschkopf ist heruntergefallen.“
(S. 42)

*~*~*Mein Fazit*~*~*
Mein erstes Buch von Gaby Hauptmann und ich bin nicht wirklich überzeugt.
Man kann das lesen und es ist leichte Kost für zwischendurch, aber nichts Besonderes.

Die kurzen Kapitel sind nach meinem Geschmack.
Durch den Stil lässt sich das Buch so schon gut lesen, aber die Kürze der Kapitel unterstützt das Lesevergnügen.
Wie gesagt: Das Buch ist in ein paar Stunden zu lesen.

Die Story ist ganz nett.
Der Mann stirbt, die Frau wird zur Karrierefrau, verändert ihr Leben und sich und wird in jeglicher Hinsicht immer erfolgreicher.
Und sie wird herzlicher.
Sie entdeckt weiche Seiten, die ihr bisher nicht bekannt waren.
Aber sie wird auch ein eiskalter Killer, ohne dies geplant zu haben.

Ursula kämpft gegen die Männer.
Sie kämpft gegen neue Bekanntschaften, alte Freunde, Kollegen und Konkurrenten.
Sogar gegen Walter muss sie kämpfen, obwohl dieser verstorben ist.
Das sind alles verschiedene Facetten, die die Handlung interessant machen.

Dennoch lässt mich der Eindruck nicht los, dass dieses Buch einfach so runter geschrieben wurde.
Ich kann nicht sagen, dass es langweilig ist, aber es ist irgendwie so lieblos.
So nichtssagend und nicht wirklich fesselnd.
Die Art und Weise des Erzählens ist für mich ein wenig ein Killer der doch recht guten Story und das ist echt schade.

Ich weiß daher gar nicht, ob ich euch meine Empfehlung aussprechen mag.
Kaufen würde ich das Buch nicht.
Aber wenn ihr auf der Suche nach leichter Lektüre für einen Tag am Strand oder so seid, dann kann man dieses Buch gerne mal aus der Bibliothek mitnehmen.
Tut man es aber nicht verpasst man auch nicht.

Ich vergebe hier mal 2 Sterne.
Habe zur 3 geschwankt, aber dafür fehlt einfach zu viel.


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