Charlotte Link - Am Ende des Schweigens  

Samstag, 6. Dezember 2008


Ich habe mal wieder ein Buch beendet, aber diesmal musste ich mich sehr quälen.
Normalerweise lese ich recht zügig, aber an diesem Buch hing ich mehr als 2 Wochen.
Meine Oma liest alle Bücher der Autorin und ist total begeistert.
Ich hatte mich allerdings nie daran getraut, bis ich dieses Buch hier von meiner Kollegin zum Geburtstag bekam.
Und so kam ich dann zu meinem ersten Buch von Charlotte Link.

*~*~*Die Optik*~*~*
Das Cover gefällt mir richtig gut und geht so in Richtung Rosamunde Pilcher-Filme.
Es ist in warmen Tönen gehalten und man sieht ein tolles britisches Haus mit schönem Vorgarten.
Dazu ein schöner Abendhimmel und die Stimmung ist perfekt.
Die Rückseite ist weinrot und zeigt das Haus noch mal in einem kleinen Bild, aber aus weiterer Entfernung.
Darunter der kurze Text zum Inhalt.
Ich muss dazu sagen, dass es sich bei mir um eine Ausgabe von DerClub (nicht wie auf dem Foto) handelt und die sehen immer anders aus als die Ausgaben im Handel.
Aber selten so ein schönes Cover gesehen.

*~*~*Der Preis und Umfang*~*~*
Gekostet hat das Taschenbuch mit seinen 601 Seiten 8,95€.
Das Buch ist in 3 Teile mit mehreren Kapiteln eingeteilt, aber diese sind fast alle viel zu lang, so dass das Lesen vorm Einschlafen zur Qual wurde.

*~*~*Die Autorin*~*~*
„Charlotte Link wurde am 5. Oktober 1963 in Frankfurt am Main als Tochter eines Juristen und einer Schriftstellerin geboren. Schon im Alter von 14 Jahren brachte sie erste Prosaversuche zu Papier und begann mit 16 ihren ersten Roman, der drei Jahre später veröffentlicht und sofort ein großer Erfolg wurde. Sie studierte Jura, Geschichte und Literatur. Mittlerweile hat sie schon sehr viele große Gesellschaftsromane, psychologische Spannungsromane, Kinderbücher, sowie Kurzgeschichten und journalistische Beiträge veröffentlicht. Charlotte Link lebt zur Zeit mit ihrem Lebensgefährten und ihrem Hund in Wiesbaden. „
(
www.krimi-couch.de)

*~*~*Kurzinhalt Buchrücken*~*~*
Stanbury – ein kleines Dorf im Westen Yorkshires.
Eine eigenwillige, romantische Landschaft, die einst die Heimat der Bronte-Schwestern war.
Und der Ort, an dem drei befreundete Ehepaare seit Jahren ihre Ferien verbringen.
Doch die Harmonie trügt.
Eines Tages wird das idyllische Anwesen Stanbury House zum Schauplatz eines furchtbaren Verbrechens.
Ein Verbrechen, das ein jahrelanges Schweigen beendet – und das die Überlebenden mit ihrer ganz persönlichen Wahrheit konfrontiert.

*~*~*Inhalt*~*~*
Seit Jahren machen 3 befreundete Ehepaare Urlaub in einem Ferienhaus in England, welches Patricia gehört.
Sie, ihr Mann Leon, die 2 Töchter, das befreundete Paar Tim und Evelin und das Paar Alexander und Jessica mit Alex’ Tochter Ricarda.
Jessica ist noch recht neu in der Truppe, denn sie und Alex sind noch nicht so lange zusammen und vorher war Elena, die Ex-Frau, immer mit in den Urlauben.
Elena und Jessica sind sich sehr ähnlich.
Die Ehe von Elena und Alex scheint wegen dem Freundeskreis zerbrochen zu sein, denn Elena hatte Probleme sich in der Gruppe zurechtzufinden.
Und so geht es Jessica auch.
Sie fühlt sich in dem Urlaub von den verschiedenen Charakteren sehr eingeengt und nicht wirklich wohl. Sie versucht öfters zu entfliehen und unternimmt viele Spaziergänge um Luft zu holen, doch die Reibereien mit ihrem Mann bleiben nicht aus.
Dazu kommt noch die Stieftochter Ricarda, die es allen, und besonders Jessica, nicht gerade leicht macht.
Als sie sich dann auch noch in einen Jungen aus dem Ort verliebt sondert sie sich total von der Gruppe ab und die Probleme sind vorprogrammiert.
Die Stimmung wird immer schlechter und die Paare zerstreiten sich untereinander fast stündlich.
Dazu kommt noch ein weiterer Störfaktor – Phillip.
Er meint ein unehelicher Sohn von Patricias Großvater zu sein und besteht auf seinen Anteil am Stanbury House. Er droht den Bewohnern, doch Patricia lässt nicht mir sich reden.
Im Laufe des Urlaubes stößt Jessica auf einige Geheimnisse, die die Freunde unter sich haben.
Leon steckt in finanziellen Schwierigkeiten, von denen seine Frau noch nichts ahnt.
Evelin leidet unter einer Fehlgeburt, was die Tatsache, dass Jessica schwanger ist, nicht einfacher macht.
Alexander leidet unter Alpträumen und will mit Jessica nicht darüber reden.
Die Welt der Harmonie wird immer mehr zerrüttet und Jessica versucht die Geheimnisse zu entschlüsseln.

Doch dann passiert es.
Als Jessica von einem langen Spaziergang zurückkehrt findet sie ein schreckliches Verbrechen vor.
Irgendjemand hat Patricia, Tim, Alexander und Patricias Töchter auf brutalste Art und Weise ermordet.
Die Überlebenden und die Polizei tippen auf Phillip, welcher ja mit allen Mitteln um das Haus kämpfen wollte.
Doch Jessica hat ihre Zweifel.
Immer mehr Türchen tun sich ihr auf und trotz dem Verlust ihres Mannes kommt sie nach und nach zu dem wahren Ergebnis.
Hat Phillip die Morde begangen?
Oder Ricarda, die in ihrem Tagebuch ihre Mordgedanken niedergeschrieben hat?
Oder war es doch einer der Überlebenden?
Schweben Jessica und ihr Baby in Gefahr?
Lest selbst ...

*~*~*Leseprobe*~*~*
Er ging die Treppe herunter und fühlte sich müde. Mehr noch: tief erschöpft und deprimiert.
Er hatte kaum geschlafen in der Nacht, hatte bis halb sieben nur deshalb im Bett ausgeharrt, um Jessica nicht zu stören.
Dann jedoch war sie aufgewacht, hatte über heftige Übelkeit geklagt und war im Bad verschwunden; als sie wiederkam war sie totenblass aus, und ihr Gesicht war von einem Film aus kaltem Schweiß bedeckt.
„Ich lege mich noch mal hin“, hatte sie leise gemurmelt und war noch mal tief unter die Decke gekrochen.
Er duschte, zog sich an und ging nun leise nach unten. Das ganze Haus schien noch zu schlafen.
Er war froh, dass ihm dies Gelegenheit gab, noch ein wenig allein zu sein.
Es gab manches zu überlegen.

Am Vorabend war Ricarda, die seit den frühen Mittagsstunden verschwunden gewesen war, gegen elf Uhr wieder aufgetaucht.
Alle hatten noch im Wohnzimmer gesessen und über Phillip Bowen gesprochen, jenen ungebetenen Gast, der so plötzlich vor ihnen gestanden und seine Forderungen vorgebracht hatte – verbunden mit der unglaublichen Behauptung, illegitimer Sohn von Patricias Großvater zu sein.
Patricia hat sich entsetzlich aufgeregt und ziemlich viel getrunken, und zum Glück war sie diesmal so abgelenkt gewesen, dass sie, als draußen leise die Haustür ging, Schritte zum Dachboden erklangen und jeder wusste, dass dies nur Ricarda sein konnte, nicht wie sonst über Alexander herfiel und ihn mit ihren Vorstellungen von Kindererziehung bearbeitete, sondern nur kurz zerstreut nach draußen lauschte und dann zum wiederholten Mal murmelte: „Der hat sich getäuscht. Der hat sich verrechnet. Der wird an nichts herankommen, was mir gehört!“
(Teil 1, Kapitel 9, S. 80)

*~*~*Mein Fazit*~*~*
Wie fange ich hier nur an...
Als ich eben gesehen habe, wie andere User dieses Buch bewertet haben, musste ich auflachen.
Ich fand das Buch grausam.
Das ist etwas übertrieben gesagt, denn es hat auch seine guten Seiten, aber im Großen und ganzen hat es mir nicht gefallen.

Aufgebaut ist das Buch um die Person von Jessica, was mir sehr gut gefällt, denn sie ist so der sympathische Teil unter den Freunden.
Sie erhält nach und nach den Durchblick, lässt sich nicht von der erzwungenen Perfektion einwickeln und vertritt recht gute Ansichten.
Sie führt den Leser durch das Buch, was mir in Kombination mit dem Schreibstil, recht gut gefallen hat.
Das Buch beginnt mit dem harmonischen Urlaub unter Freunden und auf den ersten 200 Seiten habe ich mich richtig gelangweilt und musste mich so was von quälen weiterzulesen.
Es ist zwar alles klasse geschrieben und man fühlt sich, als ob man mit am Tisch der Freunde sitzt.
Aber es passiert nicht wirklich viel, was ich als interessant bezeichnen könnte.
Danach wird das ein wenig besser und es baut sich irgendwann, spätestens bei den Morden, eine gewisse Art Spannung auf.
Aber ein Thriller ist das hier echt nicht, und schon gar nicht psycho.
Ich musste so oft diagonal lesen und Seiten überfliegen, weil ich es einfach nicht ausgehalten habe.
Aber ich habe dann doch immer den Ehrgeiz ein Buch zu beenden.
Die Story an sich ist eigentlich super und interessant, aber total schlecht umgesetzt, so dass ich von meinem ersten Buch von Charlotte Link wirklich enttäuscht wurde.
Es ist wie gesagt nicht ganz schlecht, aber es hat mich gelangweilt.

Daher vergebe ich hier nur 3 Sterne, spreche aber meine Empfehlung aus.
Jeder sollte sich davon sein eigenes Bild machen und die psychologischen Entwicklungen sind ja auch recht interessant.
Aber ich weiß nicht, ob ich noch ein weiteres Buch der Autorin lesen werde.

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1 Kommentare: to “ Charlotte Link - Am Ende des Schweigens

 

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