John Katzenbach – Der Patient  

Sonntag, 7. Dezember 2008


Verdammt musste ich mich quälen.
Natürlich geht es wieder um ein Buch, aber eines, das ich nicht als schlecht, aber als furchtbar quälend bezeichnen würde.
Dieses Buch habe ich mal wieder im Karstadt erstanden und musste es recht bald lesen, da der Rücktext ziemlich vielversprechend ist.
Aber es wurde wirklich zur Qual und ich dachte am Anfang, dass das das erste Buch ist, was ich weglegen muss ohne es fertig zu lesen.
Der Ehrgeiz hat gesiegt.

*~*~*Die Optik*~*~*
Das Cover ist hauptsächlich schwarz.
Man sieht in schwarz-weiß ein Auge, das von zwei Fingern aufgehalten, also am Lid hochgezogen, wird.
Ansonsten nur der Titel in großer weißer Schrift.

Die Optik ist hier sehr einfach, hat aber eine gewisse Wirkung.
Aber ich kann keine Verbindung zum Inhalt des Buches erkennen.

*~*~*Der Preis und Umfang*~*~*
Gekostet hat das Buch mit seinen 668 Seiten 8,95€.
Es handelt sich hier um eine Taschenbuchausgabe erstanden im Karstadt.
ISBN 978-3-426-62984-0
Das Buch ist in 3 Teile eingeteilt und hat insgesamt 36 Kapitel.
Diese sind aber für meinen Geschmack viel, viel zu lang, was glaube ich den Qual-Faktor noch erhöht hat.
Wenn ich abends müde bin und noch schnell ein paar Seiten lesen mag, schaffe ich nichtmal ein viertel von so einem Kapitel hier und das kann ich nicht so leiden, wie ich schon jedes Mal erwähnt habe.

*~*~*Der Autor*~*~*
John Katzenbach war ursprünglich Gerichtsreporter für den „Miami Herald“ und die „Miami News“ und hat bisher acht Spannungsromane veröffentlicht. Gleich mit seinem Debüt, „In the Heat of the Summer“ (dt. „Das mörderische Paradies“), wurde er für den Edgar Award nominiert, einige Zeit später noch einmal mit „The Shadow Man“. Seine beiden jüngsten Psychothriller, „The Madman´s Tale“ (dt.
Die Anstalt) und „The Analyst“, beides Bestseller, wurden von der US-Kritik mit Lob überschüttet, „Just Cause“ erfolgreich mit Sean Connery in der Hauptrolle als „Im Sumpf des Verbrechens“ verfilmt. John Katzenbach lebt im westlichen Massachusetts.
(
http://www.krimi-couch.de/)

*~*~*Weitere Romane des Autoren (auf deutsch erschienen)*~*~*
Das mörderische Paradies
Das Auge
Die Rache
Der Sumpf
Das Tribunal
Die Anstalt
Das Opfer

*~*~*Kurzinhalt Buchrücken*~*~*
Am Abend seines 53. Geburtstages verwandelt sich das Leben des New Yorker Psychiaters Dr. Frederick Starks in einen Alptraum.
Im Wartezimmer seiner Praxis liegt ein Brief mit der Überschrift „Willkommen am ersten Tag Ihres Todes!“ – unterzeichnet von einem „Rumpelstilzchen“.
Starks hält das zunächst für einen üblen Scherz, doch er wird auf grausame Weise eines Besseren belehrt.
Der Unbekannte zwingt ihn zu einem teuflischen Spiel: 15 Tage lässt er seinem Opfer, um herauszufinden, wer „Rumpelstilzchen“ in Wahrheit ist.
Sonst wird er Starks Familie umbringen, einen nach dem anderen – es sei denn, der Psychiater gibt auf und opfert sein eigenes Leben.
Ein mörderisches Katz-und-Maus-Spiel beginnt ...

*~*~*Inhalt*~*~*
Dr. Starks führt ein eigentlich recht normales Leben mit Höhen und Tiefen.
Er ist Psychiater in New York und hat seine eigene Praxis direkt bei seiner Wohnung.
Er praktiziert unter der Woche und hat auch diverse Stammkunden.
Seine geliebte Frau ist vor wenigen Jahren an Krebs gestorben, was Dr. Starks noch immer schmerzlich spürt.Dennoch lebt er die Erinnerungen so oft es geht und macht auch noch jeden Sommer seinen Urlaub in dem Ferienhaus des Ehepaares.
Einen Abend vor seinem diesjährigen Urlaub wendet sich aber das Leben des Dr.s entscheidet.
Er behandelt als letztes am Tage einen seiner Stammpatienten, als es noch mal klingelt.
Doch in seinem Wartezimmer findet Starks keinen Patienten, sondern einen Brief.
Es ist ein Eintritt zu seinem Tod.
Ein unbekannter Erpresser, der sich Rumpelstilzchen nennt, stellt dem Dr. ein Ultimatum.
Er hat 15 Tage Zeit um zu ermitteln, wer Rumpelstilzchen ist.
Gelingt ihm das nicht, werden 50 seine Verwandten in den Ruin getrieben oder getötet.
Die Alternative: Selbstmord.
Starks weiß nicht, ob er die Sache ernst nehmen soll, doch Rumpelstilzchen und seine Komplizen helfen da gerne.
Sie ruinieren die Wohnung des Doktors, plündern seine Konten, ruinieren seinen ruf bei den Vorgesetzten und Kollegen, ...
Starks lässt sich auf das Spiel ein und lernt umzudenken.
Es dauert eine Weile, bis er den Gedanken von Mr. R folgen kann, passt sich aber recht schnell den Methoden an.
Genauso schnell wie die Spur zu Mr. R kommt verschwindet sie auch wieder und die 15 Tage vergehen wie im Flug und kosten einige Leben.
Starks ist hilflos, doch dann beginnt sein Kampfgeist zu wachsen.
Er inszeniert einen Selbstmord und nimmt die Jagd nach Mr. R auf.
Aus dem Katz-und-Maus-Spiel wird ein Maus-und-Katz-Spiel.
Kann Dr. Starks Rumpelstilzchen’s Rätsel lösen?
Kann er die Jagd umdrehen?
Wird er Mr. R stellen?
Oder kostet es dann doch sein und das Leben seiner Verwandten?
Lest selbst ...

*~*~*Leseprobe*~*~*
„Er riss den Umschlag auf und zog die zwei dicht beschriebenen Blätter heraus.
Er las nur die erste Zeile:
Herzlichen Glückwunsch zum 53. Geburtstag, Herr Doktor.
Willkommen am ersten Tag Ihres Todes.
Er schnappte nach Luft.
Von der abgestandenen Atmosphäre in der Wohnung wurde im plötzlich flau, und er griff nach der Wand, um Halt zu finden.
Dr. Frederick Starks, der sich von Berufs wegen der Nabelschau anderer Menschen widmete, lebte allein.
Er ging zu seinem kleinen, antiken Ahornschreibtisch hinüber, einem Geschenk, das ihm sein Frau vor 15 Jahren gemacht hatte.
Drei Jahren waren seit ihrem Tod vergangen, und wenn er sich an diesen Schreibtisch setzte, dann hatte er das Gefühl, als könnte er noch ihre Stimme hören.
Er breitete die beiden Seiten des gedruckten Briefs vor sich auf der Schreibtischunterlage aus.
Ihm fiel plötzlich ein, dass es ungefähr zehn Jahre her war, seit ihm das letzte Mal etwas richtig Angst eingejagt hatte, nämlich die Diagnose, die der Onkologe seiner Frau eröffnet hatte.
Jetzt war ihm dieser von damals vertraute trockene, saure Geschmack auf der Zunge ebenso unangenehm, wie seine erhöhte Herzfrequenz.
Er wartete geduldig, bis sich das Hämmern in seiner Brust nachhaltig beruhigt hatte.
In diesem Moment war er sich seiner Einsamkeit nur allzu bewusst und hasste die Verletzlichkeit, die er mit sich brachte.“
(Kapitel 1, S. 14/15)

*~*~*Mein Fazit*~*~*
Ohje ohje ohje
Das ist irgendwie ganz komisch.
Ich habe die ersten Seiten gelesen und sofort taucht die Sache mit dem Brief auf.
Es liest sich ungemein spannend und ich habe mich gefreut mal wieder einen Volltreffer gelandet zu haben.
Aber dann ...
Die ersten 150 Seiten in diesem Buch sind ganz schlimm finde ich, und ich hatte echt mehrmals das Bedürfnis das Buch aus der Hand zu legen, und ein anderes anzufangen.
Aber der Ehrgeiz hat mich gezwungen weiterzulesen.
Es wird so öde und erst nach den besagten 150 Seiten geht es einigermaßen.
Aber auch dann plätschert es nur so vor sich hin und von spannenden Höhepunkten kann nicht die Rede sein.
Nennen wir es mal interessant und kreativ.
Die verschiedenen Wendungen sind überraschend und wirken irgendwie intelligent ausgedacht.
Das fasziniert einen als Leser schon, aber es passiert irgendwie nicht wirklich etwas.
Als Starks beginnt das Spiel zu drehen kommt endlich mal Schwung in die Sache und es wird etwas Besser, aber für mich noch nicht überzeugend.
Es fehlen für meinen Geschmack einfach Thrill und Spannung.
Der Stil des Autoren gefällt mir gar nicht.
Klar, die Hauptperson ist ein Psychiater, aber muss man deswegen die ganze Zeit nur Labern und Gedanken analysieren?
Finde das wirklich zum Gähnen und es fehlen einfach die Höhepunkte, um mich als Leser wachzuhalten.
Die Story an sich finde ich super und gut ermittelt und ausgedacht.
Aber 200 Seiten weniger hätten es auch getan.
Und spannende Wendungen sollten auch spannend verpackt werden.
Die diversen Hauptpersonen aus dem Buch sind gut gewählt und getroffen, obwohl die Zusammenhänge bis zum Ende ein wenig schleierhaft bleiben.
Das Ende des Buches ist unerwartet und ich hatte an diese Person wirklich nicht gedacht.
Dann denkt man bei der Auflösung, dass es nun endlich mal spannend wird, aber nichts da.
Auch das Ende ist nur ein Geplätscher, wenn auch absolut überraschend.

Ich bin hier ein wenig enttäuscht und weiß nicht, ob ich euch hier meine Empfehlung aussprechen kann, denn das Buch ist einfach nicht überzeugend.
In meinen Augen.
Der Autor war mir bisher nicht bekannt und ich denke nicht, dass ich mir ein weiteres Buch zulegen werde.
Meine Bewertung beläuft sich auf 3 Sterne, mehr geht einfach nicht, denn ich bin enttäuscht.
Als Film wäre das Werk super, aber als Buch ist es einfach zu langweilig.

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