Mary Higgins Clark – Die Gnadenfrist  

Freitag, 5. Dezember 2008

Von dieser Autorin hatte ich schon ein paar Bücher gelesen und wurde eigentlich nie richtig enttäuscht, obwohl ich auch nicht sooo der Fan bin, werde aber weiterhin die anderen Bücher von ihr lesen, da es eigentlich immer schön spannende Werke sind.

*~*~*Die Optik*~*~*
Das vordere Cover ist hauptsächlich schwarz und zeigt etwas verschwommen eine fliegende Möwe oder was das sein soll.
Dann in großen Buchstaben Titel und Autorin des Buches.
Die Rückseite dagegen ist komplett orange und weist nur den Kurzinhalt auf.
Sieht eigentlich normal bzw. etwas langweilig aus.
Und mit einem Thriller kann man dieses Cover irgendwie nicht in Verbindung bringen.
Für mich besteht auch kein Zusammenhang zu dem Inhalt des Buches.
Aber das Cover ist ja nicht das Entscheidende.

*~*~*Der Preis und Umfang*~*~*
Gekostet hat das Taschenbuch mit seinen 250 Seiten 4,99€.
ISBN-13: 978-3-453-72097-8
Das Buch ist in 53 Kapitel aufgeteilt.Diese haben eine angenehme Länge, so dass man vor dem Einschlafen trotz Müdigkeit noch ein Kapitel schafft und somit nicht zusammenhangslos am nächsten Tag einsteigen muss.Wie jedes Mal erwähnt ist dies ein sehr wichtiger Punkt für mich.
*~*~*Sonstige Angaben*~*~*
Erschienen ist das Buch bei Heyne.
Die Originalausgabe heißt "A stranger is watching".
*~*~*Die Autorin*~*~*
„Mary Higgins Clark wurde 1928 in New York als Tochter irischer Einwanderer geboren. Schon als Schülerin schrieb sie kleine Geschichten. Dies wurde ihr schon durch ihre irischen Wurzeln in die Wiege gelegt, denn die Iren sind alte Geschichtenerzähler. Oft saßen sie bei Familienzusammenkünften alle beisammen und die Geschichten flossen. Mary saß am Tisch und hörte nur zu. Viele Mitglieder dieser Clans erscheinen heute als Charaktere in ihren Büchern. Doch dass sie nicht früher die Schriftstellerlaufbahn eingeschlagen hat, lag an den Umständen ihres Lebens. Sie war 10 Jahre alt, als ihr Vater, Besitzer des Restaurants „Higgins Bar and Grillhouse“ in der Bronx an einem Herzinfarkt starb. Der frühe Tod ihres Vaters beeinflusste ihre spätere Karriere als Krimi- und Thrillerautorin. Sein früher Tod machte ihr schlagartig die Zerbrechlichkeit des Lebens bewusst. Nach der Schule, der Ausbildung zu Sekretärin und drei Jahre Arbeit bei einer Werbeagentur, flog sie ein Jahr als Stewardess unter anderem nach Europa, Afrika und Asien. 1950 heiratete sie ihren Nachbarn Warren Clark. Nun hatte sie auch wieder Zeit zum Schreiben. Sie schrieb zahlreiche Kurzgeschichten. Nach insgesamt 40 Ablehnungen verkaufte sie 1956 endlich nach 6 Jahren die erste Geschichte an das „Extension Magazine“. 1964 starb ihr Mann und sie musste ihre fünf Kinder alleine groß ziehen. So schrieb sie jeden Morgen von 5-7 Uhr an einem historischen Roman über George Washington. „Ungefähr 17 mal ist der verkauft worden.“ kommentiert Mary Higgins Clark heute lachend den Flop.
Seit sie Krimis schrieb wurde alles anders. Ihr erster Thriller „Where are the children?“ (dt. Wintersturm) erschien 1975 und avancierte zu einem Bestseller. In den letzten 25 Jahren schrieb sie nun 20 Krimis und drei Erzählbände. Ihre Inspiration für ihre Plots nimmt sie aus dem täglichen Leben. Sie schrieb Bücher über ganz normale nette Menschen, denen böses widerfährt. Leute, mit denen sich der Leser identifiziert. Ihre Heldinnen sind Frauen, die mit ihren Problemen größtenteils selbst zurechtkommen. Am Ende kann ein Mann helfen, doch grundsätzlich werden sie mit dem Problem selbst fertig. Die Ideen für ihre Bücher sammelt sie in Gerichtsverhandlungen, die sie besucht und aus der Zeitung. Sie sammelt Zeitungsartikel, wie andere Briefmarken. Manche davon sind schon 30 Jahre alt.
Sie studierte nebenbei Philosophie und schloss ihr Studium 1979 mit „Summa Cum Laude“ ab. Im Jahre 1988 kehrt sie als akademischer Sprecher an ihre Alma Mater zurück. Sie wird Kurator der Fordham University und Mitglied des „Boards of the Regents“ am St. Peter´s College. Sie wurde Präsidentin der Mystery Winters of America, erhielt 14 Ehrendoktortitel und zahlreiche Preise, darunter im Jahre 2000 den Grandmaster.Mary Higgins Clark ist seit 1997 mit dem früheren Top-Manager John J. Donheeney verheiratet. Er hat auch vier erwachsene Kinder und so haben sie mittlerweile gemeinsam 16 Enkelkinder. Heute lebt sie in New Jersey. Ihre Bücher schreibt sie noch immer gerne in den frühen Morgenstunden, doch mittlerweile steht sie erst um sechs Uhr auf.
Allein in den USA verkaufte sie 70 Mio. Exemplare und ist eine der erfolgreichsten Krimiautorinnen der Welt. Sechs ihrer Bücher wurden bereits verfilmt. Das ZDF hat sich die Filmrechte an zwei Erzählungen und vier Romanen gesichert. Dazu gehören „Haben wir uns nicht schon mal gesehen“, „Nimm dich in acht“, „Schwesterlein komm tanz mit mit“, „Sieh dich nicht um“, „Dass du ewig denkst an mich“ und „Glückstag“. Mary Higgins Clark hat noch einen großen Wunsch. Sie möchte es ihrem Vorbild Agatha Christie nachtun. „Die hat es auf 100 Bücher gebracht und das möchte ich auch noch schaffen.“
(
http://www.krimi-couch.de/)

*~*~*Kurzinhalt Buchrücken*~*~*
Eine Frau ist umgebracht worden, ich eigener Sohn war Augenzeuge des Verbrechens.
Der Vater des Jungen fordert öffentlich die Todesstrafe für den vermeintlichen Mörder, doch eine spektakuläre Entführung stellt die Ermittlungen auf den Kopf.
Während die Entführer ihren teuflischen Plan vorbereiten, führt die Polizei einen dramatischen, scheinbar aussichtslosen Kampf gegen die Zeit ...

*~*~*Inhalt*~*~*
Steve und Sharon lernen sich in einer schweren Zeit kennen.
Beide vertreten verschieden Punkte zur Todesstrafe und Steve ist dabei vorbelastet. Seine Frau wurde ermordet und der angebliche Mörder sitzt in der Todeszelle, wogegen Sharon ankämpft.
Steves kleiner Sohn war Augenzeuge des Mordes an seiner Mutter und hat durch seine Aussage den Täter Ronald Thompson hinter Gitter gebracht.
Steve und Sharon kommen sich näher und eine Beziehung nimmt ihren Lauf. Sharon ist gerade dabei sich mit dem kleinen Sohn Neil anzufreunden, als ein weiteres schlimmes Ereignis für alle beteiligten geschieht.
Sharon und Neil werden entführt und Steve ist völlig hilflos. Er ist bereit alles zu tun, um seine beiden Lieben zu retten, doch das erweist sich nicht wirklich als einfach.
Immer mehr Spuren führen zu dem Mörder von Steve’s Frau und es ist zu befürchten, dass auch die beiden ihr Leben lassen müssen.
Steve bekommt vom Entführer eine Lösegeldfrist gesetzt, die genau zu dem Zeitpunkt endet, zu welchem Ronald hingerichtet werden soll.
Immer mehr Wege führen zu dem Mord von Nina. War Ronald doch nicht der Mörder und war zur falschen Zeit am falschen Ort?
Der Entführer nimmt immer öfter Kontakt zu Steve und seiner näheren Umgebung auf und gibt immer mehr Hinweise. Er scheint auf sich weisen zu wollen, lässt die Verhandelnden jedoch immer noch im Dunkeln tappen.
Als Sharon seine ihr entgegengebrachte Liebe nicht erwidert entschließt sich der Entführer mit den beiden kurzen Prozess zu machen und bastelt eine Bombe, mit welcher er die beiden einsperrt und seine Flucht vorbereitet.
Steve und das FBI versuchen alles um die beiden zu retten, aber die Bombe tickt.
Werden Neil und Sharon dem Entführer entkommen?
Ist Ronald Thompson wirklich zurecht in der Todeszelle?
Wird der Entführer geschnappt?
Lest selbst ...

*~*~*Leseprobe*~*~*
„Als sie fertig gegessen hatten zog Sharon Neil auf den Schoß. Der Junge atmete unnatürlich laut – ein Geräusch, das Foxy reizte und an seinen Nerven zerrte.
Sharon würdigte ihn keines Blickes, sie strich nur andauernd dem Jungen über den Rücken und redete ihm leise zu, er solle versuchen zu schlafen.
Foxy beobachtete, wie sie Neil auf die Stirn küsste und seinen Kopf gegen ihre Schulter drückte.
Sie war ein liebevolles Mädchen, dachte Foxy, und wahrscheinlich wollte sie einfach nur nett sein zu dem Jungen.
Vielleicht sollte er den Jungen doch gleich aus dem Weg schaffen, damit sie schon jetzt genauso nett zu ihm sein konnte.
Als er sich vorstellte, auf welche Weise Sharon nett zu ihm sein könnte, veränderte sich der Ausdruck in seinen Augen, und ein kleines Lächeln spielte um seinen Mund.
Die Vorfreude erfüllte ihn mit angenehmer Wärme. Er bemerkte, dass Sharon ihn beobachtete, dass sich ihre Arme fester um das Kind schlossen.
Ihn sollte sie mit diesen Armen umfangen! Er machte Anstalten, sich zu erheben und zum Bett zu gehen.“
(Seite 141, Kapitel 28)

*~*~*Mein Fazit*~*~*
Es ist schon etwas her, dass ich dieses Buch gelesen habe, aber es hat sich gelohnt.
Ich hab mir ja vorgenommen nach und nach alle Bücher der Autorin zu lesen und dieses hier war ein Volltreffer.

Es geht um eine heikle Diskussion, die der Todesstrafe.
Und obwohl Steve und Sharon verschiedene Ansichten vertreten finden beide zueinander und man bekommt hier schön die Entwicklung der Beziehung mit.
Und dann denkt man sich: Ist es realistisch, dass ein Mann so viel Pech haben kann?
Steve verliert seine Frau, sein kleiner Sohn leidet seitdem an schlimmen Asthma und dann werden Neil und seine neue Liebe auch noch entführt.
Das Ganze wird sehr emotional und auch spannend geschildert und fesselt einen.
Man springt zwischen Szenen bei Steve, beim Entführer und bei Sharon und Neil und kommt dennoch mit. Und in jeder Szene erfährt man verschiedene neue Infos aus den verschiedenen Perspektiven.
Das hat genau meinen Geschmack getroffen.

Der Schreibstil ist auch klasse. Nicht zu umständlich, dafür sachlich und spannend.
Man fühlt mit, denn wie gesagt bringt die Autorin einiges an Emotionen in ihrem Stil mit.
Die Spannung ist gelungen aufgebaut.
Sie beruhigt sich zeitweise, baut aber nie ganz ab, und dann wird es auf einmal so spannend, dass ich mich dabei erwischt habe, wie ich immer schneller gelesen habe.
So als ob ich den Fall so schnell wie möglich lösen und rennen muss.Diese Fähigkeit der Autorin fasziniert mich.

Daher spreche ich euch meine Empfehlung aus und vergebe hier 5 Sterne, obwohl ich wie gesagt nicht der absolute Fan der Autorin bin, aber dieses Werk ist gelungen!

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