Simone van der Vlugt - Klassentreffen  

Sonntag, 7. Dezember 2008


Die guten Kritiken und die Kurzbeschreibung des Buches hatten mich wirklich neugierig gemacht.
Also schnell gekauft und schnell gelesen.
*~*~*Die Optik*~*~*
Auf dem Cover sieht man einen vernebelten Wald, bzw. ein paar Baumstämme und ein laubiger und bewachsener Boden.
Darauf liegt ein Mädchenfahrrad.
Es wirkt alles sehr düster und unheimlich und passt auch recht gut zum Buch.
Nicht perfekt, aber es passt.
Die Rückseite ebenfalls einen Ausschnitt aus dem vernebelten Wald, allerdings ohne Fahrrad.
Wirkt auch etwas heller.
*~*~*Der Preis und Umfang*~*~*
Gekostet hat das Buch mit seinen 383 Seiten 8,95€.
Es handelt sich hier um eine Taschenbuchausgabe.
Das Buch besteht aus 43 Kapiteln und einem Epilog (welchen man hier unbedingt lesen sollte).
Die Kapitel haben eigentlich alle eine angenehme Länge und lassen sich gut lesen.
Man muss sich nicht durch die Seiten und Kapitel quälen, fliegt aber auch nicht.
Erschienen ist das Buch im Diana Verlag.
ISBN: 978-453-35177-6
*~*~*Die Autorin*~*~*
Simone van der Vlugt, geboren 1966, ist als Autorin von historischen Jugendromanen international erfolgreich.
Ihr zweiter großer Erfolgsroman „Schattenschwester“ eroberte in den Niederlanden wie das Debüt „Klassentreffen“ kurz nach Erscheinen die Bestsellerlisten.
Die Autorin lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Alkmaar.
(Infos aus dem Buch selber)

*~*~*Andere Werke der Autorin*~*~*
Schattenschwester und besagte historischen Jugendromane

*~*~*Kurzinhalt Buchrücken*~*~*
Seit neun Jahren hat Sabine nicht mehr an Isabel gedacht.
Erst die Einladung zum Klassentreffen beschwört unheilvolle Erinnerungen an die einst beste Freundin wieder herauf.
Isabel verschwand damals spurlos.
Und ausgerechnet das, was an jenem Tag geschah, scheint Sabine vergessen zu haben …
*~*~*Inhalt*~*~*
Sabine ist eine junge Frau Anfang 20, die allerlei Probleme in ihrem Leben hat.
Sie hatte eine schwere Kindheit, litt in der Jugend unter Mobbing und heute ist ihre Familie in ganz Europa verteilt, was ihr auch nicht wirklich leicht fällt.
So musste es kommen, dass sie einen Burn-Out hatte und über ein halbes Jahr ihrer Tätigkeit im Büro nicht nachkommen konnte.
Während dieser Zeit haben sich sämtliche Freunde von ihr abgewendet, da mit der labilen Sabine keiner mehr umgehen konnte.
Als Sabine nach der langen Zeit wieder an ihre Arbeitsstelle kommt ist alles anders.
Ihre ganzen Kollegen und Freunde haben das Unternehmen verlassen und Rene, die damals von Sabine selber eingestellt wurde, ist neue Leiterin im Sekretariat, was Sabine schnell zu spüren bekommt.
Ob wohl sie nur eine halbe Stelle hat, wird jeder Arbeitstag zur Qual für sie.
Alte Erinnerungen kommen wieder hoch.
Mobbing, wie heute an der Arbeitsstelle, hat sie schon einmal erlebt.
Es gab mal eine beste Freundin … Isabel.
Diese sonderte sich aber nach und nach von Sabine ab und kam in eine Clique, welche Sabine die Aussenseiterposition mehr als spüren liess.
Das hat das junge Mädchen damals sehr belastet.
Als dann Isabel verschwunden war (und bis heute ist) ging es mit Isabel bergab.
Ihre Psyche macht ihr bis heute wegen Isabel zu schaffen und sie hat riesige Gedächtnislücken, was die Geschehnisse von damals angeht.
Erst als sie eine Einladung zu einem Klassentreffen in der Zeitung entdeckt, kommen so nach und nach schlimme Erinnerungen in Sabines Kopf.
Weiss sie doch mehr von Isabels Verschwinden?
Sabine ist sehr belastet, doch zum Glück tritt Olaf in ihre Leben.
Der Schwarm der Frauen im Sekretariat interessiert sich nur für Sabine und tut alles für sie.
Eine große Liebe scheint zu entfachen, aber der Schein trügt.
Olafs Liebe wird nahezu fanatisch, was Sabine immer mehr zu schaffen macht.

Kann Sabine das Rätsel von damals lösen?
Kann sie weiterhin mit Olaf umgehen?
Taucht Isabel doch wieder aus?
Lest selber …

*~*~*Leseprobe*~*~*
„Ich steige aus, gehe durch meine Straße und schaue hoch zu meiner Wohnung.
Die Sonne spiegelt sich in den Fenstern, die Warnsignale auszusenden scheinen.
Mich beschleicht ein seltsames Unbehagen.
Meine Schritte auf der Treppe klingen anders als sonst.
Nicht fest und sicher, wie von jemanden der nach Hause kommt und sich auf seine gemütliche Wohnung freut.
Nein, ich gehe ganz leise, mein Herz scheint die Anstrengung des Treppensteigens kaum zu verkraften.
Oben angekommen, starre ich misstrauisch auf die Tür.
War jemand in meiner Wohnung?
Ich drücke die Klinke – die Tür ist abgeschlossen.
Ich stecke den Schlüssel ins Schloss, drehe ihn um und stosse die Tür weit auf.
Wie eine gewiefte Krimiheldin bleibe ich vorsichtshalber auf einmal stehen.
Ich ärgere mich immer masslos über diese vorhersehbaren Thrillerszenen: Die Heldin wittert Gefahr und schleicht zitternd in ihre dunkle, auf den Kopf gestellt Wohnung.
Dass sie sich nach einer Waffe umsehen, die Polizei rufen oder einfach nur Licht machen könnte, kommt ihr offen bar nicht in den Sinn.
In meiner Wohnung ist es nicht dunkel.
Und sie wurde auch nicht auf den Kopf gestellt.
Aber es war jemand drin.
Ich sehe es von der Schwelle aus, durch die offene Wohnzimmertür.
Ein Strauß roter Rosen steht auf dem Tisch, hübsch arrangiert in einer Vase.
Gefährlich wirken sie nicht direkt, die Rosen.
Trotzdem kostet es mich Überwindung, die Wohnung zu betreten.
Mir fällt nur ein Mensch ein, dem ich so eine romantische Geste zutraue.
Aber wie kommt der an meinen Schlüssel?
Mit gemischten Gefühlen gehe ich zum Tisch und drehe das Kärtchen um, das an einer der Rosen hängt.
Der Text ist nicht so romantisch wie erwartet: Ruf mich an. Olaf!“
(Kapitel 25, S. 209)

*~*~*Mein Fazit*~*~*
Ich weiss nicht, aber ich glaube bald ich leide unter Wahrnehmungstäuschungen …
Warum bewerten alle diese Buch so gut?
Ich meine es ist nicht schlecht, aber auch alles andere als gut.
Cover und Rückentext sind noch recht vielversprechend und haben mich wie gesagt wirklich neugierig gemacht.
Und es beginnt auch recht interessant.
Sabine mit ihren Problemen und dann die neue Liebe mit Olaf.
Diese beiden Punkte sind wirklich interessant zu verfolgen und auch in gewisser Weise fesselnd.
Als Sabine dann auch beginnt Nachforschungen in Sache Isabel zu unternehmen, kommen wirklich gute kleine Nebengeschichten ans Tageslicht, die einen miträtseln lassen, was wohl hinter dem Verbrechen steckt.
Das Liebe ich ja an Krimis und Thrillern, wenn der Leser in gewisser Weise selbst zum Ermittler wird.
Aber in meinen Augen ist das alles irgendwie zu unspannend verpackt.
Ich war ungelogen auf S.300, wo mir der Gedanke kam: „Wann passiert hier denn endlich mal etwas, das dieses Buch zum Thriller macht?“.
Und ich hatte nur noch 90 Seiten vor mir …
Es gibt eine gute Wendung und man hat ständig wechselnde Vermutungen, aber meine allererste Vermutung auf den Mörder hat sich bestätigt, da ich das alles etwas zu durchsichtig und auffällig fand.
Ich gebe ja zu, dass ich ab und zu ins Schwanken kam, aber es hat sich dann auch bestätigt.
Simone van der Vlugt hat einen angenehmen Schreibstil, wegen welchem ich mir das zweite Werk „Schattenschwester“ auch zulegen werde.
Das Buch liess sich schnell und flüssig lesen, nach 2 Abenden hatte ich das durch.
Dennoch wurde ich hier weder überzeugt noch gefesselt und somit ein wenig enttäuscht.
Dennoch spreche ich euch meine Empfehlung aus, kann aber einfach nicht mehr als 3 Sterne geben, denn in meinen Augen fehlt es hier an Spannung und Bauchkribbeln.

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