Richard Lamon - Die Insel  

Freitag, 5. Dezember 2008

Nach dem letzten Thriller von Richard Laymon habe ich Blut geleckt und habe mir direkt ein weiteres Werk von dem Autoren zugelegt.
„Das Spiel“ hat mich total begeistert und so musste schnell ein neues Buch des Autoren her, in der Hoffnung, dass ich wieder absolut gefesselt und begeistert werde.
Ob das jedoch geklappt hat …

*~*~*Die Optik*~*~*
Das Cover ist grün, grün und nochmal grün.
Der Hintergrund sieht aus wie das Blatt einer dieser Fächer-Palmen.
Darauf in weissen fetten Buchstaben der Titel des Buches.
Außerdem sieht man schööön rotes Blut an dem Blatt herunterlaufen und den Schatten einer Hand.
Die Rückseite ist dagegen eher langweilig und einfach nur einfarbig grün.
Das Cover ist meiner Meinung nach genial.
Es verbindet Dschungel mit Gefahr, Mord und unheimlichen Dingen.
Super getroffen und Daumen hoch!

*~*~*Der Preis und Umfang*~*~*
Gekostet hat das Buch mit seinen 559 Seiten 9,95€.
Es handelt sich hier um eine Taschenbuchausgabe.
Das Buch ist in mehrere Oberkapitel unterteilt, welche wiederum viele kleine Kapitel enthalten.
Diese sind alle nicht durchnummeriert, sondern sind Titel passend zum Inhalt des Kapitels.
Die Länge der einzelnen „Kapitelchen“ ist absolut in Ordnung.
Schön knackig und kurz, so macht mir lesen Spass.
Erschienen ist das Buch bei Heyne-Hardcore.
ISBN: 978-3-453-67511-7

*~*~*Der Autor*~*~*
Richard Laymon wurde 1947 in Chicago geboren und studierte in Kalifornien englische Literatur. Er arbeitete als Lehrer, Bibliothekar und Zeitschriftenredakteur, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete und zu einem der bestverkauften Spannungsautoren aller Zeiten wurde.
2001 gestorben gilt Laymon heute in den USA und Großbritannien als Horror-Kultautor, der von Schriftstellerkollegen wie Stephen King und Dean Koontz hoch geschätzt wird.
(Infos aus dem Buch selber)

*~*~*Andere Werke des Autoren*~*~*
Rache
Das Spiel
Nacht

*~*~*Kurzinhalt Buchrücken*~*~*
Acht junge Urlauber, die sich nach der Explosion ihrer Jacht auf einer einsamen Südseeinsel wiederfinden, fernab jeder Zivilisation.
Was wie ein unerwartetes Abenteuer beginnt, entwickelt sich zu einem Alptraum:
Als nämlich einer von ihnen auf bestialische Art und Weise ermordet wird und sich herausstellt, dass die Explosion der Jacht kein Unfall war …

*~*~*Inhalt*~*~*
Das Buch ist das Tagebuch eines Schiffbrüchigen.
Rupert Conway ist zusammen mit seiner Freundin Conny, deren Schwestern inkl. Ehemännern und Connies Eltern auf einer einsamen Insel gelandet.
Doch alles andere als freiwillig …
Connie und ihre Schwestern haben den Eltern zum Hochzeitstag eine kleine Privatkreuzfahrt geschenkt, welche teilweise auch von den zwei Ehemännern organisiert wurde.
Die 8 Personen waren mit einer Jacht unterwegs, als diese explodierte, während 7 von ihnen zum Landgang an besagter einsamen Insel waren.
Durch die Explosion kam Thelmas Ehemann Wesley ums Leben, was die restlichen 7 mehr oder weniger erschütterte.
Aber für Trauer ist nicht wirklich Zeit, denn schnell kommt heraus, dass die traumhafte Insel zum Gefängnis wird.
Weit und breit kein Mensch, kein Schiff, keine Hilfe.
Die 7 versuchen das Beste aus der Situation zu machen, doch das Unheil nimmt seinen Lauf.
Es folgen 2 weitere Opfer und der 18jährige Rupert befindet sich nun allein mit den 4 überlebenden Frauen auf der Insel.
Angst vertreibt die Hoffnung auf Rettung.
Es geht ihnen nur noch ums Überleben, was gerade Rupert nicht gegönnt wird.
Es muss sich noch jemand auf der Insel befinden, der es gerade auf die Männer der Gruppe abgesehen hat und Rupert scheint das nächste Opfer zu sein.
Opfer ist Rupert sowieso schon.
Ein Opfer der Frauen, denn die weiblichen Rundungen um Rupert machen ihn schwer zu schaffen, was er in seinem Tagebuch immer wieder erwähnen muss.
Die Beziehung zwischen ihm und Conny zerbricht, aber ihre Schwestern und die Mutter sind für Rupert nicht uninteressant.
Die Stimmung ist gereizt und zu allem Überfluss verliert die Gruppe ein weiteres Mitglied.

Können Sie es lebend von der Insel schaffen?
Wird es noch weitere Opfer geben?
Wer steckt hinter den ganzen schrecklichen Taten?
Lest selbst …

*~*~*Leseprobe*~*~*
„Typisch Wesley.
Das Arschloch konnte offenbar nicht der Versuchung widerstehen, mir einen höllischen Schrecken einzujagen.
Wenn er die Klappe gehalten, sich angeschlichen und mir mit der Axt den Schädel eingeschlagen hätte, wäre ich jetzt ein toter Mann.
Aber er musste mir antworten.
Meine Reaktion überraschte mich.
Weder schrie ich in Panik auf, noch versuchte ich, in wilder Flucht zum Feuer zu rennen.
Hätte man mich vorher gefragt, was ich in einer solchen Situation tun würde, wäre mir wahrscheinlich nichts anderes eingefallen.
Vielleicht trifft das nicht auf alle Menschen zu, aber ich zumindest scheine zwei verschiedene Persönlichkeiten zu haben: Die eine ist gehemmt und schüchtern und hält sich an die Regeln; die andere ist ziemlich wild und verrückt – und bricht nur hin und wieder und dann völlig unerwartet hervor.
So war es, als er fragte: „Rupert? Ich bin’s, Wesley.“
Und anstatt vor Angst völlig durchzudrehen, hörte ich auf einmal meine Stimme, wie sie lässig zurückfragte: „Hey Wesley, was treibst du denn so?“
„ich amüsiere mich prächtig.“
„Schön für dich.“
„Sag mal, was sollte eigentlich das ganze Theater? War das eine Art Falle?“
„Sicher.“
„Rate mal, wer hineingetappt ist.“
„Sag du es mir.“
Ich hoffte inständig, dass er nicht „Kimberly“ sagen würde.
„Du“ sagte Wesley.
Er lachte.
Ich schleuderte meinen Tomahawk in die Richtung, aus der das Lachen kam.
Mit aller Kraft.
Er sauste laut raschelnd durch das Laub der Sträucher.
Ich wartete nicht ab, ob ich getroffen hatte, sondern drehte mich um und rannte los.
Hinter mir stiess Wesley einen Schrei aus.
Es war eher ein Wut- als ein Schmerzschrei.“
(S. 138/139)

*~*~*Mein Fazit*~*~*
Sorry für meine Wortwahl, aber … so eine gequirlte Kacke!
Nach dem ersten Knaller des Autoren wurde ich hier mehr als enttäuscht.
Und was mich am meisten ärgert … das Buch könnte so klasse sein.
Die Idee ist mal wieder super, aber die Umsetzung in meinen Augen die reinste Katastrophe.
Aber nun der Reihe nach …

Das Cover gefällt mir wie gesagt wirklich gut und passt gut zum Inhalt des Buches.
Es strahlt Paradies und Hölle zugleich aus und könnte kaum passender sein.
Das Buch lässt sich super gut lesen.
Das liegt zum einen am Schreibstil von R. Laymon.
Ich mag es einfach, wie er schreibt, bzw. wie sich seine Worte lesen lassen.
Man fliegt nur so über die Buchstaben und hängt nicht fest.
Zum anderen tragen meine geliebten kurzen Kapitel ihren Teil dazu bei.
Wie sage ich immer: „Es flutscht nur so“.
Wirklich gut.
Die Idee, also die Geschichte hinter dem Mist, ist wirklich klasse und könnte ein gutes Drehbuch abgeben.
Gestrandet auf einer einsamen Insel, mysteriöse Unfälle und die Lösung der Rätsel ist auch wirklich interessant und mal etwas anderes.
Eigentlich ein Buch, wie ich es seit Jahren suche.
Eine Mischung aus Abenteuer und Thrill.

Aber die Umsetzung …
Das Buch ist aus der Sicht des 18jährigen Rupert geschrieben, der seit dem Schiffbruch Tagebuch führt.
Bis hier eigentlich eine gelungene Sache, aber ein Tagebuch bringt eben nicht nur Geschehnisse, sondern auch persönliche Gedanken mit sich.
Ich weiss ja, dass männliche Wesen in dem Alter mit ihren Hormonen kämpfen und dem anderen Geschlecht gegenüber sehr aufgeschlossen sind.
Aber der notgeile (nochmal sorry) Mist hier geht echt gar nicht.

Gebe hier mal eine Kurzangabe meiner Auffassung zu dem Buch ab:
18jähriger strandet mit Familie der ungeliebten Freundin auf einer einsamen Insel.
Alle Männer werden hingerichtet und der Junge ist allein unter Frauen.
Gott sei Dank verschwindet die hässlichste Dame bald und Rupert ist unter den Objekten seiner Begierde.
Eine Beule in der Hose folgt der nächsten und es ist schon schwer: Will man(n) lieber mit einer Schwester oder der weiblichen Mutter in die Kiste.

Einfach nur schrecklich.
Und ein Ende muss ich hier erwähnen … am Ende geht Rupert eine Beziehung mit der Mutter seiner Freundin ein poppt sie durch einen Käfig.
Entschuldigung, aber wo sind wir hier?
So ein bisschen Erotik schadet in einem guten Buch nie, aber hier ist ja von nichts anderem die Rede.
Dauerhafte notgeile Gedanken eines unscheinbaren Jungen, der am Ende der dicke Held wird.

Das Buch ist die reinste Lachnummer und ich bin mehr als enttäuscht.
10% Handlung und 90% dumme Gesabber sind echt nicht mein Geschmack.
Daher kann ich euch hier auch in keinster Weise meine Empfehlung aussprechen.
Dennoch vergebe ich gerade noch so 2 Sterne.
Wegen Cover, Schreibstil und der Grundidee bin ich milde gestimmt.

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