Richard Laymon - Das Spiel  

Freitag, 5. Dezember 2008


Das war mal wieder ein Spontankauf im Karstadt, bzw. mittlerweile Hertie.
Dort stöbere ich ab und zu mal die Top20 durch und habe mir dabei auch dieses Buch geschnappt.

*~*~*Die Optik*~*~*
Auf dem Cover sieht man einen grau gefliesten Boden mit einem Gulli oder Abfluss.
Daneben ein kleines Rinnsal an Blut.
Der Titel ist in fetter, roter Lackschrift aufgedruckt.
Die Rückseite ist komplett rot, man erkennt aber noch die Fliesen.
Ein einfach gestaltetes Cover, aber sehr wirksam und auffallend.
Gefällt mir irgendwie richtig gut.

*~*~*Der Preis und Umfang*~*~*
Gekostet hat das Buch mit seinen 493 Seiten 9,95€.
Es handelt sich hier um eine Taschenbuchausgabe.
Das Buch ist in 48 Kapitel eingeteilt, welche zwar nicht immer kurz sind, sich aber sehr angenehm lesen lassen.
Und mir gefällt, das die Kapitel ohne riesen Zeitsprung in einander übergehen.

*~*~*Der Autor*~*~*
Richard Laymon wurde 1947 in Chicago geboren und studierte in Kalifornien englische Literatur. Er arbeitete als Lehrer, Bibliothekar und Zeitschriftenredakteur, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete und zu einem der bestverkauften Spannungsautoren aller Zeiten wurde.
2001 gestorben gilt Laymon heute in den USA und Großbritannien als Horror-Kultautor, der von Schriftstellerkollegen wie Stephen King und Dean Koontz hoch geschätzt wird.
(Infos aus dem Buch selber)


*~*~*Andere Werke des Autoren*~*~*
Rache
Die Insel
Nacht

*~*~*Kurzinhalt Buchrücken*~*~*
Eines Tages erhält die junge Bibliothekarin Jane Kerry einen Umschlag mit einem Fünzig-Dollar-Schein und der Aufforderung, sich an einem ominösen „Spiel“ zu beteiligen:
Wenn sie jeweils um Mitternacht eine bestimmte Aufgabe löst, dann verdoppelt sich ihre Belohnung.
Sie macht mit.
Die ersten Aufgaben sind noch leicht, doch sie werden härter – bis es für Jane kein zurück mehr gibt:
Das „Spiel“ artet zu reinstem Terror aus ...
*~*~*Inhalt*~*~*
Jane ist eine ganz normale junge Frau.
Sie arbeitet als Bibliothekarin, ist Single und mit ihrer Figur nicht wirklich zufrieden, wie es für eine junge Frau wie sie eben normal ist.
Sie liebt ihren Job unter den Büchern und Menschen, aber die Abende hasst sie.
Wenn ihr Kollege früher Feierabend macht, muss Jane alleine die Bibliothek mit ihren teilweise unheimlichen Ecken ablaufen und kontrollieren, ob alle das Gebäude verlassen haben.
So auch an diesem Abend.
Doch es beginnt anders als sonst.
Jane findet an ihrer Theke einen Umschlag, auf welchem ihr Name zu lesen ist.
Sie kann niemanden finden, der ihr diesen Brief hinterlassen haben könnte.
In dem Umschlag befinden sich 50 Dollar und ein kleiner Brief, in welchem sich ein kleiner Hinweis befindet.
Da der Brief von einem Unbekannten ist, weiß Jane nicht recht, ob sie der Sache trauen kann.
Aber die 50 Dollar sind doch schon sehr verlockend, doch mit der Nachricht kann sie noch nicht viel anfangen, vermutet aber den Hinweis auf ein Buch.
Also macht sie sich auf ihren abendlichen Rundgang und stößt so überraschenderweise auf Brace, der so in sein Buch vertieft war, dass er nicht mitbekommen hat wie spät es schon ist.
Jane ist zuerst tierisch erschrocken und vermutet in Brace den Überbringer der Nachricht.
Doch die beiden sind schnell auf einer Welle und Brace hilft Jane das Rätsel zu lösen.
Die beiden beginnen das erwähnte Buch zu suchen und finden darin einen weiteren Umschlag.
In diesem befinden sich 100 Dollar und eine weitere Nachricht, auf eine Mission um Mitternacht. Brace ist auch sofort begeistert von der Schnitzeljagd und hat eine Vermutung, wo sich der nächste Brief befinden könnte.
Also beschließen die beiden, gemeinsam auf die Suche zu gehen und lernen sich dabei besser kennen.
Diese Suche um Mitternacht gestaltet sich durch diverse Kletteraktivitäten schon etwas schwieriger, aber es gelingt den beiden den neuen Umschlag mit doppelter Menge an Geld und neuer Nachricht zu finden.
Es gibt einen Auftrag für eine neue Aufgabe um Mitternacht und die beiden verabreden sich für die Suche.

Ich will an dieser Stelle nicht zu viel verraten, denn das muss man einfach selber lesen.
Daher nur noch ein paar kurze Hinweise:
Jane entwickelt eine Sucht zu dem Spiel, die Brace aufgrund aufkommender Gefahren nicht mehr teilt.
Das Geld geht nach und nach in die Tausende.
Die Aufgaben werden immer schlimmer und gefährlicher.
Das Spiel entwickelt sich zum Terror, bis Jane nicht mehr davon loskommt ...

*~*~*Leseprobe*~*~*
„Jane las den Brief dreimal durch.
Das kann nicht sein Ernst sein, dachte sie.
Sie zitterte am ganzen Körper.
Ihr Kopf pulsierte schmerzhaft.
In ihren Eingeweiden spürte sie ein seltsames summendes Gefühl, als wäre sie an eine schwache Stromleitung angeschlossen.
Jane legte den Wecker in den Sarg und ließ die Schachtel zu Boden fallen.
Mit Daumen und Zeigefinger hielt sie sich das Negligé an einem seidenen Träger vor den Körper. Es würde ihr wohl gerade bis zu den Oberschenkeln reichen.
Die Taschenlampe schien durch den hauchdünnen Stoff.
Ein Hauch von Nichts?
Er will wirklich, dass ich es anziehe und mich eine halbe Stunde lang in den Sarg lege.
„Mann“, flüsterte sie.
„Da hat er sich die Falsche ausgesucht.“
Dann hob sie die Stimme: „Du bist völlig durchgeknallt.“
Keine Antwort.
Sie hatte auch keine erwartet.
Mog antwortete ja nie.
Aber er musste hier irgendwo sein.
Er hatte ihr eine Belohnung versprochen, wenn sie seine Befehle befolgte.
Irgendwie musste er die ja hierher schaffen.
Und woher wollte er wissen, dass sie seine Anweisungen befolgte, wenn er sie nicht beobachten konnte?
Warum sollte ich mich sonst ausziehen?
Er muss mich sehen können.
Vielleicht durch ein Loch in der Wand oder so ähnlich.
Ein Spanner, der ihr 6000 Dollar zahlen wollte.
Im Dunkeln kann er nicht spannen, dachte sie.
Wenn ich die Taschenlampe ausschalte sieht er nichts.
Außerdem hatte er sie schon einmal nackt gesehen.
Als er ihr den Brief in den Bademantel gesteckt hatte, hatte sie unter der Dusche gestanden.
Und wer weiß, wie oft er sie noch heimlich beobachtet hatte?“
(Kapitel 21, S. 210/211)

*~*~*Mein Fazit*~*~*
Ich habe mir abends das Buch zur Hand genommen und gemütlich angefangen zu lesen.
Ich habe gelesen, gelesen, gelesen und gelesen.
Dann musste ich abbrechen, da es schon 2 Uhr war und ich am nächsten Tag arbeiten musste.
Aber es sind dennoch ca. 250 Seiten am Stück geworden und ich hätte das Buch in einem durchlesen können.

Die Story ist genial und mal wieder etwas, dass ich gerne mal als Film sehen würde.
Jane ist eine sehr sympathische Person und lockert die Geschichte sehr gut auf.
Hier ist ab und zu aus ihrer Sicht geschrieben, meist aber aus Sicht eines natürlichen Erzählers.
Das ist einfach eine perfekte Mischung.
Jane ist eine einfache und eigentlich ängstlich Frau.
Aber im Laufe des Spiels entwickelt sie einen tierischen Mut, gesteigert durch ihre Neugier und die Gier nach dem Geld.
Auch ihr Körper wird von den anstrengen Aufgaben geprägt.
Diese ganzen Entwicklungen sind sehr interessant und ich habe sie gerne verfolgt.

Brace tut der Geschichte auch sehr gut.
Zum einen im Punkt Romantik, aber auch was die Spannung angeht, denn irgendwie hat man zwischendurch immer den Eindruck, dass er etwas mit dem Spiel zu tun hat.
Die Aufgaben werden immer extremer und spannender, um nicht zu sagen unheimlich.
Das wird mir teilweise zu extrem und unrealistisch, aber nicht so krass, dass ich dafür Abzuge geben könnte.
Dazu wird man als Leser einfach zu sehr gefesselt.

Der Schreibstil des Autoren gefällt mir richtig gut.
Man kann das Buch in einem Rutsch lesen und klebt nicht ewig an den Seiten.
Habe ich selten so erlebt und bin ganz begeistert.

Ich kann das Buch jedem nur empfehlen, obwohl es einigen stellenweise zu krass sein könnte.
Diverse Szenen und Beschreibungen hätte sich der Autor sparen können, aber ich wurde gefesselt, und das ist für mich das Wichtigste an einem Thriller.
Daher vergebe ich auch 5 dicke fette Sterne und werde mir schnell die anderen Werke des Autoren besorgen, in der Hoffnung, dass sie mit diesem Buch hier mithalten können.

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