Sebastian Fitzek - Amokspiel  

Freitag, 5. Dezember 2008


Nachdem mir „Die Therapie“ schon recht gut gefallen hat, musste ich unbedingt weitere Werke von dem Autoren Sebastian Fitzek lesen.
Dieses Werk wurde lange überall als Bestseller erwähnt und so landete es in meinem Warenkorb.


*~*~*Die Optik*~*~*
Dunkel, dunkel, dunkel und viel rot.
Auf dem Cover sieht man über die Dächer von Berlin (nehme ich zumindest an).
Da sind ein paar Hochhäuser und ein Fernsehturm zu erkennen.
Der Himmel ist überzogen von roten Wolken, was aber irgendwie eher wie Qualm aussieht.
Dachte erst das soll alles ein Kraftwerk oder so darstellen.
Die Rückseite dagegen ist nur schwarz und einfallslos.
Das Cover ist düster, wie es bei einem Thriller sein sollte.
Aber irgendwie gefällt mir das nicht so und der Bezug zum Inhalt spiegelt sich auch nicht wirklich wieder.
Aber wie schon so oft gesagt: Das Cover ist mir schnuppe, solange der Inhalt stimmt.

*~*~*Der Preis und Umfang*~*~*
Gekostet hat das Buch mit seinen 430 Seiten 7,95€.Es handelt sich hier um eine Taschenbuchausgabe.
Das Buch ist in 3 Teile und insgesamt 40 Kapitel eingeteilt, welche teilweise wirklich ziemlich kurz sind, was das Lesen beschleunigt und absolut mein Fall ist.

Erschienen ist das Buch bei Knaur.
ISBN: 978-3-426-63718-0

*~*~*Der Autor*~*~*
„Sebastian Fitzek, Jahrgang 1971, studierte Jura und ein halbes Semester Tiermedizin und arbeitete als Chefredakteur und Programmdirektor fürs Radio, bevor er 2006 sein erstes Buch veröffentlichte.
Sein Thrillerdebüt „Die Therapie“ erklomm als Überraschungserfolg die Bestsellerlisten, wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und wird derzeit fürs Kino verfilmt.
„Amokspiel“ ist sein zweiter Thriller.
Sebastian Fitzek lebt mit seiner Freundin, einem Pferd, zwei Kaninchen und drei Hunden in Berlin.“

http://www.sebastianfitzek.de/

(Informationen aus dem Buch selber)

*~*~*Kurzinhalt Buchrücken*~*~*
Dieser Tag soll ihr letzter sein. Die renommierte Kriminalpsychologin Ira Samin hat ihren Selbstmord sorgfältig vorbereitet.
Zu schwer lastet der Tod ihrer ältesten Tochter auf ihrem Gewissen.
Doch dann wird sie zu einem brutalen Geiseldrama in einem Radiosender gerufen.
Ein Psychopath spielt ein makaberes Spiel: Bei laufender Sendung ruft er wahllos Menschen an.
Melden die sich am Telefon mit einer bestimmten Parole, wird eine Geisel freigelassen.
Wenn nicht, wird eine erschossen.
Der Mann droht, so lange weiterzuspielen, bis seine Verlobte zu ihm ins Studio kommt.
Doch die ist seit Monaten tot.
Ira beginnt mit einer aussichtslosen Verhandlung, bei der ihr Millionen Menschen zuhören …

*~*~*Inhalt*~*~*
Ira Samin, ehemalige Psychologin hat mit ihrem Leben bereits abgeschlossen, seit sich ihre älteste Tochter das Leben genommen hat.
Sie ist seit längerer Zeit nicht mehr im Dienst und vegetiert vor sich hin.
An diesem Tag will sie ihrem Leben aber ein Ende setzen und sich mit den restlichen Tabletten ihrer Tochter umbringen.
Sie macht sich auf zum letzten Gang um sich eine Cola Light zu kaufen.
Doch dieser Einkauf soll sie am Leben erhalten.
Sie wird noch am Kiosk von ihrem Ex, einem SEK-Beamten, abgeholt, da sie für einen dringenden Einsatz gebraucht wird.
Ein Psychopath hat sich mit einer Gruppe Besucher in einem Studio des Berliner Radiosenders 101.5 eingeschlossen und bedroht deren Leben.
Er droht jede Stunde das beliebte Spiel „Cash Call“ des Senders zu spielen, allerdings mit veränderten Regeln.
Er sucht sich irgendeine Nummer in Berlin und wenn sich die Person mit der richtigen Parole meldet kommt eine Geisel frei.
Tut sie das nicht, wird eine Geisel erschossen.
Ira soll als Psychologin die Verhandlung mit dem Geiselnehmer führen, obwohl sie eigentlich andere Pläne für den Tag hatte.
Doch spätestens, als sie erfährt, dass sich ihre jüngste Tochter Kitty ebenfalls in dem Studio befindet, nimmt sie die Sache ernst und versucht mit allen Mitteln den Amokläufer zu stoppen.
Doch das gestaltet sich als schwer, denn dieser verlangt im Gegenzug für die Geiseln seine Verlobte Leonie, welche aber seit Monaten tot ist.
Aber ist sie das wirklich?
Der Geiselnehmer glaubt nicht daran und nach und nach beginnt auch Ira zu zweifeln.
Aber warum stellen sich ihre Kollegen bei den Ermittlungen zu dumm an und kommen nicht voran?
Was wird verschwiegen?
Kann Ira ihre letzte Tochter retten oder gelingt es ihr nicht und auch sie beendet ihr Leben?
Lest selbst …

*~*~*Leseprobe*~*~*
„Es gab eine kurze Pause und dann hörte man Timber, dessen bekannte Stimme jedoch völlig verändert klang.
Verunsichert, ängstlich und nasal.
„Ja, es stimmt. Ich werde … also wir werden von ihm mit einer Waffe bedroht.
Und er hat Sprengstoff an seinem …“
„Danke, das reicht fürs Erste“, unterbrach der Geiselnehmer rüde den bekannten Moderator.
Er riss das Mikrophon offenbar wieder an sich und fuhr mit seiner Ansprache fort.
Seine Stimme klang paradoxerweise sehr angenehm, fast freundlich.
Wenn auch lange nicht so geübt wie die von Timber.
„Keine Sorge. Sie da draussen vor den Radiogeräten müssen keine Angst haben.
Nur weil ich ein paar Menschen als Geiseln halte, werden Sie trotzdem den schwachsinnigen Mix aus schlechter Musik, lauen Gags und belanglosenn Nachrichten serviert bekommen, den Sie von dieser Dudelwelle gewöhnt sind.
Darauf stehen Sie doch, oder?“

Der Unbekannte liess für seine Sekunde diese Frage im Raum stehen und klatschte dann in die Hände.
„Also gut. Deshalb verspreche ich Ihnen am Radio Folgendes: Ich werde weiter Cash Call mit Ihnen spielen.
Garantiert.
Das heisst ich rufe irgendjemanden in Berlin an.
Und wenn Sie es sind und mit der richtigen Parole meinen Anruf beantworten – dann gibt’s was zu gewinnen.
So kennen Sie das ja.
Und genauso wird’s auch weitergehen.
Allerdings wird Cash Call heute mit zwei winzigen Regeländerungen gespielt.“ „

(Kapitel 7, S. 56/57)

*~*~*Mein Fazit*~*~*
Hhhmmmm … das Buch ist gut, keine Frage.
Aber bei dem Titel und dem Rückentext hätte ich irgendwie mehr erwartet.
Was heisst mehr?
Spannung ist da und interessante Wendungen war ich schon aus dem ersten Werk von Sebastian Fitzek gewohnt.
Aber irgendwie fehlt so der Pfiff …

Als erstes muss ich sagen, dass ich das Buch an wenigen Abenden durchgelesen habe.
Es lies sich super lesen, konnte aber in Sachen „Flutsch“ nicht mit der „Therapie“ mithalten.
Durch die vielen kurzen Kapitel kommt man aber sehr schnell voran.
Ausserdem versteht es der Autor an der richtigen Stelle ein Kapitel zu beenden.
Das hat so den Serien-Effekt.
Man muss einfach noch ein Kapitel lesen, auch wenn die Augen zufallen.
Die Story ist wirklich klasse und fesselnd und der Autor hat das brillant umgesetzt.
Es sind eigentlich mehrere Geschichten kombiniert.
Oder sagen wir mehrere Schicksale.
Die privaten Probleme und dazugehörigen Selbstmordgedanken von Ira.
Das Schicksal des Geiselnehmers.
Das Geheimnis hinter Leonie.
Und viele, viele kleine Geschichten um die einzelnen Personen.
Das alles hat S. Fitzek aber gekonnt kombiniert und einen Zusammenhang geschaffen.
Man kann als Leser mitfühlen.
Man ist von den Schicksalen betroffen und fühlt die Wendungen im Leben des Einzelnen mit und das ist faszinierend.
Man entwickelt Sympathien und Antipathien und möchte sich am liebsten zwischendurch einbringen um zu helfen.
Die Spannung besteht hier nahezu von Beginn des Buches und flaut kaum ab.
Im Gegenteil.
Sie wird bis zur absolut letzten Seite gehalten.
Allerdings ist sie nie wirklich hoch angesetzt.Würde das Buch stellenweise eher interessant anstatt spannend bezeichnen.

Für diese Mischung aus Psychologie, Schicksal, Herzschmerz, Action und Miträtseln könnte ich an dieser Stelle 5 Sterne vergeben, werde mich aber auf 4 von 5 festlegen.
Hätte ich dieses Buch vorher gelesen wären es bestimmt 5 Sterne geworden.
Aber so im direkten Vergleich mit „Die Therapie“ hat mir das andere Buch in Sachen Spannung ein wenig besser gefallen.
Aber ich spreche euch ganz klar meine Empfehlung aus.
Ein deutscher Autor, der in den ersten Schritten steht, und mir wirklich gefällt.
Werde seine Werke weiterhin verfolgen.
Liebe Grüße
Eure Gaja

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1 Kommentare: to “ Sebastian Fitzek - Amokspiel

  • liest gerade:
    1. Januar 2009 um 18:27  

    Hallo Gaja!

    Bei diesem Buch von Fitzek war ich ein wenig enttäuscht, aber das lag auch mit daran, dass ich von "Die Therapie" so sehr begeistert war. Ganz so gut gefallen hat mir das Buch nicht, du hast ja oben selbst Gründe dafür angeführt.
    Aber alles in allem ein guter Thriller, den man sich gerne zu Gemüte führen kann!

    VG Glitter

 

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